Eine weitere Vorstellung der Karte erfolgte aktuell auch im Rahmen des Wiederaufbaudialogs „Resillienz durch Wiederaufbau – Ideen.Impulse.Netzwerke“. Neben einem Impulsvortrag zur kreisweiten Starkregengefahrenkarte gab es ein Beratungsangebot für Bürger:innen und lokale Akteure vor Ort. Dabei wurden Rückfragen zur Starkregengefahrenkarte beantwortet, einzelne Objekte betrachtet und die lokale Gefährdung untersucht.
In dem Projekt erfolgte eine Beteiligung aller 11 Kommunen des Kreises und der Wasserverbände.
Für das Oberflächenmodell wurde nicht nur das Kreisgebiet betrachtet, sondern es erfolgte eine Betrachtung des hydrologisch maßgeblichen Einzugsgebietes mit einer Gesamtfläche von rd. 1.976 km2. Bei einer Auflösung des 2D-Modells von 1x1m ergeben sich rd. 2 Mrd. Rasterzellen.
Auf Grundlage der starken Betroffenheit im Sommer 2021 ergaben sich auch für die Modellerstellung besondere Herausforderungen. Im Rahmen einer gemeinsamen Modellprüfung wurde das Modell auf Grundlage von Ortsbegehungen GIS-gestützt geprüft und angepasst. Insgesamt wurden aufbauend auf dem Geländemodell des Landes NRW über 9.000 lokale Anpassungen vorgenommen, um Durchlässe, Brücken, durchströmbare Gebäude etc. möglichst exakt abzubilden.
Anschließend wurden unterschiedliche Abflussszenarien modelliert. Neben den Szenarien 2 (T=100 a) und 3 (90 mm Blockregen) der „Arbeitshilfe kommunales Starkregenrisikomanagement“ sollte auch das Niederschlagsereignis aus dem Sommer 2021 betrachtet werden. Um das Regenereignis abzubilden, wurden in Abstimmung mit dem LANUV und den Wasserverbänden aufbereitete Radarniederschlagsdaten aus dem BUFR-Sweep-Produkt verwendet. Damit wird das aufgezeichnete Niederschlagsgeschehen mit einer räumlichen Auflösung von 1x1 km und einer zeitlichen Auflösung von 5 Minuten abgebildet.
Im AIS® werden u. a. die Überflutungsausdehnungen und -tiefen sowie Fließgeschwindigkeiten und ‑richtungen bei unterschiedlichen Starkregenintensitäten dargestellt. Das AIS® wurde im DBU-Projekt KLAS entwickelt und ist inzwischen bei verschiedenen Kommunen, u. a. Haltern am See, Paderborn, Olpe, Bremen und Meschede, erfolgreich im Einsatz.
Das Projekt im Kreis Euskirchen wird vom Land NRW gemäß der „Arbeitshilfe kommunales Starkregenrisikomanagement“ gefördert.
Ansprechpartner bei der Dr. Pecher AG: Dr. Holger Hoppe
Link zum Hochwasserportal des Kreis Euskirchens: https://www.kreis-euskirchen.de/aktuelles/hochwasserportal/
Link zum AIS Kreis Euskirchen: https://starkregengefahrenkarten-kreis-euskirchen.cismet.de/