Der Dattelner Mühlenbach steht stellvertretend für viele Ruhrgebietsbäche, die während der Industrialisierung zur Abwasserableitung genutzt wurden. Dafür wurden die Bäche begradigt, das Gerinne mit Betonsohlschalen befestigt und die Bäche mit Deichen oder Spundwänden in ein Trapezprofil gezwängt.
Mit dem Ende des Bergbaus und dem Abklingen der Bergsenkungen konnte ein durch die Dr. Pecher AG geplanter Abwassersammler errichtet und die Abwasserfreiheit des Dattelner Mühlenbachs hergestellt werden. Dies ist die Voraussetzung für die ökologische Verbesserung des Gewässers. Es werden die Sohlschalen entnommen, das Gerinne aufgeweitet und heimische Pflanzenarten angesiedelt, um dem Bach seine natürliche Lebensraumfunktion zurückzugeben. In diesem Jahr begann nun die ökologische Verbesserung im ersten rd. 600 m langen Abschnitt des Dattelner Mühlenbachs. Herausfordernd waren die beengten Platzverhältnisse im dicht bebauten Dattelner Stadtgebiet und marode Spundwände, die teilweise direkt an Privatgrundstücke grenzen.
Um die notwendige Hochwassersicherheit auch nach der ökologischen Verbesserung zu garantieren, mussten die Spundwände aufwendig erneuert oder durch Winkelstützwände ersetzt werden. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse musste dabei aus dem Gewässer heraus mithilfe einer Arbeitsebene gearbeitet und in allen Bauphasen zudem stehts die Hochwassersicherheit gewährleistet werden. Dies stellte uns als Planer wie auch die ausführende Firma vor große Herausforderungen. Nach Fertigstellung des rd. 3 Mio. Euro teuren ersten Bauabschnitts folgt aktuell der nächste Abschnitt. In diesem stehen zusätzliche Flächen zur Verfügung, was eine Aufweitung des Gerinnes zulässt und den ökologischen Wert des Gewässers steigert. Die ökologische Verbesserung schreitet die nächsten Jahre sukzessive voran, bis schließlich der gesamte rd. 10 km lange Dattelner Mühlenbach inklusive seiner Zuflüsse ökologisch verbessert ist.