Das Teilprojekt B1 „Qualitätsabhängige Steuerung“ legte den Fokus auf die Verbesserung des Bestandes durch technische Maßnahmen. Anspruch war es hierbei, das System intensiv zu analysieren und Verbesserungen hinsichtlich der Steuerung abzuleiten, die mit geringen Ertüchtigungsmaßnahmen möglich sind.
Messkampagnen zeigen, dass Abflussverschmutzungen vielfach eine hohe zeitliche und räumliche Variabilität aufweisen (z. B. Spülstöße) und selten eine Korrelation mit hydraulischen Daten besteht. Kanalnetzsteuerungen, die nur auf Wasserstands- und Abflussmessungen beruhen, können diese Effekte daher nicht berücksichtigen. Nur Online-Messungen der Konzentrationsganglinie können heute die dynamischen Prozesse abbilden und stellen damit eine sichere Steuerungsgrundlage dar.
Unter Berücksichtigung der qualitativen Aspekte von Steuerungsstrategien kann die in den bisherigen Regelwerken vorhandene Lücke zu zeitgemäßen Ansprüchen an den Gewässerschutz geschlossen werden.
Der vorliegende Leitfaden soll die laufenden Arbeiten zu diesem Thema (u. a.) der DWA ergänzen, welche die notwendigen Überlegungen und Handlungsschritte zur Implementierung von Verbundsteuerungsstrategien aufgrund von hydraulischen Daten darlegt. Kanalnetzsteuerungen stellen eine wichtige Möglichkeit dar, bestehende Kanalnetze an sich ändernde Randbedingungen wie den demographischen und klimatischen Wandel anzupassen. Dieser Leitfaden möchte hierzu einen weiteren Baustein liefern.
Weitere Veröffentlichungen, u. a. zum Thema „Wassersensible Stadtentwicklung", stehen auf der Projekthomepage www.samuwa.de zur Verfügung.
Ansprechpartner: Dr. Holger Hoppe