Im Zuge der Industrialisierung des Ruhrgebiets und des damit verbundenen Bevölkerungszuwachses wurde die Emscher verstärkt für die Ableitung anfallender Abwässer herangezogen. Um die Emscher wieder von einem offenen Abwasserkanal in einen annähernd natürlichen Fluss zu verwandeln, werden von der Emschergenossenschaft aktuell alle notwendigen Maßnahmen zur Trennung von Rein- und Schmutzwasser sowie belasteten Regenwasserabflüssen umgesetzt. Die erforderlichen Maßnahmen zur Regen- und Mischwasserbehandlung in Oberhausen werden durch eine Arbeitsgemeinschaft der Dr. Pecher AG und der Björnsen Beratende Ingenieure GmbH geplant, ausgeschrieben und überwacht. Die Umsetzung der Lose 1a und 1b zur Mischwasserbehandlung mit einem Bauvolumen von zusammen über 50 Mio. EUR brutto wurde kürzlich begonnen.
Das Baulos 1b, naheliegend der Autobahnausfahrt der A42 OB-Neue Mitte, beinhaltet u. a. den Bau von Kanälen in offener und geschlossener Bauweise DN 700 bis DN 2800 sowie den Bau eines Wirbelfallschachtes und eines Regenüberlaufbeckens. Aktuell werden dazu die ersten Baugruben für den Vortrieb DN 2800 unter der Autobahn A42 hindurch erstellt. Hierzu gehören u. a. das Einbringen von Bohrpfählen zur Baugrubensicherung und der Bau einer Baustraße zur Verbindung der einzelnen Bauabschnitte. Die örtliche Bauüberwachung erfolgt durch ein Team der Dr. Pecher AG.
Aktuell befindet sich das Baulos 1c mit geschätzten Baukosten von weiteren rd. 25 Mio. EUR in der Ausschreibungsphase. Der Baustart dafür ist für das 3. Quartal vorgesehen. Planmäßig soll die Abwasserfreiheit der Emscher bis zum 31.12.2021 erreicht sein. Entsprechend wurden die Maßnahmen auf dieses Zieldatum hin ausgerichtet.
Für die verschmutzten Niederschlagsabflüsse von der Autobahn A42 sind darüber hinaus weitere Regenwasserbehandlungsanlagen zur Klärung der Abflüsse vor Einleitung in die Emscher geplant. Diese Maßnahmen sind in den Baulosen 2 und 3 zusammengefasst und laufen etwas zeitverzögert den Maßnahmen zur Mischwasserbehandlung hinterher.